Teaching/Education
Studiengang Violone / Streichbass des 17. Jahrhunderts
an der Hochschule für Musik und Theater, Leipzig
Seit Oktober 2007 ist Jörg Meder Lehrbeauftragter für Violone/Streichbass des 17. Jahrhunderts an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartoldy" Leipzig. Aber was genau ist ein „Violone“? Sprechen wir heute vom Violone, meinen wir in der Regel ein 8‘- bzw. 16‘-Instrument mit 5 oder 6 Saiten mit Bünden von der Gambenfamilie abstammend. Jedoch findet man in Quellen eine bunte Mischung von Bassinstrumenten unter diesem Begriff, erhaltene Streichbassinstrumente in unterschiedlichen Formen und Größen suchen nach Antworten.
Welches Instrument meinten Komponisten wie Francesco Rognoni, Giovanni Battista Vitali, Guiseppe Colombi, Johann Sebastian Bach oder Heinrich Schütz unter diesem Begriff in den Besetzungsangaben ihrer Werke? Im Hinblick auf Korpusgröße, Seitenzahl und Stimmung gab es keinen festgelegten Typus, sondert äußerst unterschiedliche Streichbässe. Konstante Merkmale der Familienzugehörigkeit, Baugröße und Stimmlage, Anzahl der Saiten, Spielhaltung, Stimmung, ob C- oder F-Löcher gab es bei den Bassinstrumenten bis in das 18. Jh. selten. Instrumente mit Merkmalen beider Familien machen die Benennung einer Zugehörigkeit schwierig, so ist „Violone“ dementsprechend als Oberbegriff für verschiedenartige Streichbassinstrumente zu betrachten. Das Hinzufügen verschiedener Begriffe an das Wort Violone wie grosso, grande, contrabasso oder Wortverbindungen wie Baßviolon, Contraviolon werfen weitere Fragen auf.
Und mit diesen Fragen setzt sich der seit Wintersemester 2007 bestehende Studiengang Violone/Streichbass des 17. Jahrhunderts der Fachrichtung „Alte Musik“ an der HMT Leipzig auseinander. Der Studiengang richtet sich neben der Möglichkeit eines Vollstudiums insbesondere an Kontrabassisten und Cellisten, die sich mit den Ursprüngen ihrer jeweiligen Instrumente und der Literatur des 16./17. Jahrhunderts auseinandersetzen möchten - aber auch an Gambisten mit Interesse am Spiel des Violone in G bzw. D-Stimmung. Die Studenten beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Typen der Streichbassinstrumente (neben den „Violonen“ auch mit dem Basse de violon, der Bassgambe und dem Violoncello), deren Stimmungen, Instrumenten- und Bogenhaltungen anhand von Abbildungen und Beschreibungen. Das Erforschen der Quellen ist hierbei ein wesentlicher Faktor.
Artikel Journal HMT: Violone - ein Begriff oder ein Instrument? - Studiengang Violone HMT Leipzig (PDF 1.8 MB)
Seminar Karrieremanagement
an der Hochschule für Musik und Theater, Leipzig
Dieses praxisbezogene Seminar richtet sich am alle, die nach dem Studium - oder auch schon währenddessen - freiberuflich tätig sind und sein werden. Es bietet die Möglichkeit grundlegende Kenntnisse zur Existenzgründung und Ausübung des Berufes Musiker auf selbstständige Basis sowie zur Organisation eigener Ensembles, Orchester, Chöre oder Bands zu erlernen. Durch praktische Übungen werden Fähigkeiten erlangt den Berufsalltag zu strukturieren und sich selbst und eigene Ensembles zu managen sowie eigenständig Projekte durchzuführen.
Das Seminar ist im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Arbeit und der wirtschaftlichen Komponente von Musik und Theater, zwischen kreativer Gestaltung und Management angesiedelt. Neben den Grundkenntnissen im Musikbusiness wird auch eine Kompetenz in künstlerischen Inhalten angestrebt, nämlich die Fähigkeit sich erfolgreich zu managen und künstlerisch auf hohem Niveau zu wirken miteinander zu verknüpfen. Es erfolgt ein praxisorientiertes selbstständiges Arbeiten der Studierenden unter einer bestimmten Zielvorgabe. Reale Projekte / Konzerte werden eigenständig geplant und umgesetzt. Die Studierenden haben ausserdem die Möglichkeit durch organisatorische Mithilfe bei Projekten der Hochschule wie z.B. Opernproduktionen, Jazzfest, Alte Musik Fest usw. sich umfassend mit der Organisation und Durchführung solcher Projekte zu beschäftigen.
Musiktheaterpädagogik
Von 1991-1995 leitete Jörg Meder Musik- und Theaterfreizeiten beim Internationalen Arbeitskreis für Musik Kassel (IAM ) für Kinder und Jugendliche und erarbeitete gemeinsam mit ihnen und dem Leitungsteam Musiktheaterstücke. Dies beinhaltete die inhaltliche Entwicklung des Stückes, Einstudierung der Musik und der Theaterszenen.
Von 2006-2010 war Jörg Meder als freier Mitarbeiter für verschiedene Produktionen der Jungen Oper an der Staatsoper Stuttgart Leiter von Workshops für Musiktheater und Oper. Der musikalische Schwerpunkt vieler Produktionen lag im Bereich der Neuen Musik. Hierbei experimentierte er mit den Kindern und Jugendlichen - zum größten Teil aus Schulen mit besonderem pädagogischem Auftrag - mit unterschiedlichem Instrumentarium sowie mit den Klängen verschiedener Materialien und entwickelten eigene Kompositionen in Form eines Klangszenenspiels. Lehrerfortbildungen gaben den Teilnehmern Impulse mit der Thematik der Oper musikalisch und szenisch im Unterricht zu arbeiten.
Rückblick der bisherigen Lehrtätigkeiten
•1996-1997 Dozent am Kodaly-Conservatory in Athen
•1997-1999 Dozent an der Ionian-University Corfu, Griechenland
•2002 / 2003 Dozent bei der International Summer Academy of Early Music in Warschau, Polen
•seit 2004 Lehrtätigkeit an der Musik- und Kunstschule Jena
•2006-2010 Leitung von Workshops für Oper und Musiktheater an der Staatsoper Stuttgart
•Regelmäßige Workshops und Kurse im KlangWerk Wiesbaden